Jeder Weg hat seine eigene Geschichte und jeder, der ihn begeht oder befährt, hat daran seine eigene, einzigartige Erinnerung.
Für mich war der Stonman Taurista ein echter "Härtetest" - doch im Gedächtnis bleiben mir die imposanten Naturerlebnisse und der Stolz, den ich heute noch verspüre, weil ich weiß, dass ich es wirklich geschafft habe, den Stoneman Taurista in Silber zu bewältigen.
Ausgestattet mit dem Stoneman Starterpaket und in Begleitung meiner Freundin Anna, einer passionierten Mountainbikerin, geht’s los. Anna, die mir fest zugesagt hat, es diesmal gemütlich angehen zu lassen, hält sich an ihr Versprechen und so nehmen wir die erste Etappe über den Ginausattel zum Heinrich-Kiener-Haus, unserem ersten Checkpoint in moderatem Tempo in Angriff. Wir stärken uns mit Kaffee und Apfelstrudel und statten dem idyllischen St. Vinzenz Friedenskircherl und dem aussichtsreichen Gipfel des 1.827 m hohen Höchgründecks zu Fuß einen Besuch ab, bevor es zurück zum Ginausattel und über den Blümeckwald abwärts nach Eben geht.
Der Rossbrand und sein 360 Grad Alpenpanorama is calling
Eine Abkühlung im Badesee in Eben hätte sicherlich seinen Reiz gehabt, aber schließlich hält der Stoneman Taurista mit dem Anstieg zum Rossbrand – inkl. längerer Schiebepassage noch eine ziemliche Herausforderung an diesem Tag für mich bereit. Doch bei all der Anstrengung – das Panorama am Rossbrand ist unglaublich beeindruckend und lässt die Strapazen beinahe vergessen. Der Einkehr auf der Terrasse der Radstädter Hütte folgt ein flowiger Trail in Richtung Mandelberggut hinunter ins Tal.
Tag zwei – die Königsetappe steht am Programm
Wir starten diesmal in Mandling, dazu lassen wir uns von meinem Bruder und dessen Auto mit Radträger hinfahren. Wenn ihr von auswärts seid, könntet ihr euch einen Transfer über Taxi 3000 (+43(0)6457 3000) organisieren oder die Tour gleich mit Hüttenübernachtung z.B. auf der Radstädter Hütte oder in Forstau auf der Vögeialm einplanen.
Ab Forstau geht’s dann über eine Schotterstraße dem Bach entlang nach Forstau Winkl, bevor ab der Vögeialm neuerlich ein steiler, herausfordernder Anstieg hinauf zur Oberhütte am See auf uns wartet. Wie in Trance trete ich in die Pedale und bemühe mich, mit Anna, die mich stetig motiviert, mitzuhalten.
Oberhütten See
Woow, die Landschaft rund um die Oberhütte mit dem malerischen Bergsee ist einfach beeindruckend. Wir genießen die Pause inmitten der traumhaften Natur und genehmigen uns natürlich auch eine Stärkung.
An Tagen wie diesen, kann man einem Jump in den See kaum widerstehen!
Nach unserer entspannten Pause auf der Oberhütte folgt der herausforderndste Teil der ganzen Tour. Die Überquerung der Tauern inkl. einer langen Tragepassage über den höchsten Punkt (2.110 m) wird uns noch einmal fordern. Hier ist die Natur noch um einiges karger und rauer aber auch imposant und faszinierend. Dank der herausragenden Aussicht war die Anstrengung aber nur Nebensache. Es geht vorbei an wunderschönen kleinen Bergseen und felsigen Steinwänden in atemberaubender Umgebung. Der Ausblick auf die Lungauer Kalkspitze, das Mosermandl und viele weitere markante Almgipfel ist einfach nur beeindruckend. Alle Anstrengung war plötzlich vergessen.
Naturerlebnisse am laufenden Band
Auf unserem Rückweg von Obertauern kommen wir am imposanten Johanneswasserfall vorbei. Über 60 Meter stürzt sich das Wasser hier in die Tiefe - definitiv ein weiteres Highlight entlang dieser Tour.
Von Untertauern geht’s dann gemütlich den Taurach-Radweg entlang bis Altenmarkt bevor dann mit dem Anstieg in Richtung Winterbauer/Sattelbauer unsere Waden zum letzten Mal so richtig ziehen werden.
Noch einmal lassen wir unsere Blicke in Richtung Dachstein schweifen, bevor wir den letzten coolen Trail hinunter nach Flachau unter die Räder nehmen.
Überglücklich & unvergesslich
Wir können es kaum glauben! Überglücklich, es wirklich geschafft zu haben geht's jetzt noch zum letzten Stopp der Tour - zum Finish! Bei unserer Ankunft steht das Finisher-Bier und die Silber-Trophäe schon bereit für uns. Ein großes Ziel – eine unvergessliche Erinnerung.